Donnerstags im ausverkauften Fjord, die gemütliche kleine Schwester der grossen Nordportal-Halle im gleichen Gebäude. Diesmal legen sie pünktlich los und nicht etwa zu früh, wie damals als Vorgruppe von Dada ante portas im Nordportal. Bald wird geklatscht, die Mundharmonika kommt zum Einsatz und der Abend biegt in die Bombay Street ein, hält beim Haus 77 und nimmt seinen Lauf.
An der 77 Bombay Street wohnen „Heroes“ oder sind sie doch „Best Friends“? Ihre Musik überzeugt jedenfalls, wie schon damals am Openair Bellaluna im Jahre 2009, als wir sie entdeckten, reissen sie auch heute das Publikum mit und verbreiten beste Stimmung. Die vier Brüder wirken auf mich trotzdem wie Träumer. Zumindest, wenn man den Texten Glauben schenkt. Sie singen von „47 Millionaires“, welche sie am liebsten selber wären oder wir versetzen uns „Up in the Sky“. Wie sie sich den Himmel vorstellen, was dort oben wohl so los sein soll, findet man am besten bei einem Konzertbesuch heraus.
Der Song „Lady Gaga“ gibt inhaltlich auf den ersten Blick nicht so viel her. Erst beim zweiten Hinhören merkt man, dass es sich um das Leben eines Paparazzis handelt.
77 Bomay Street hat aber auch Lieder geschrieben, welche mehr Tiefgang bieten. „Long Way“ erzählt die Geschichte vom niemals Aufgeben und „In the War“ hält mich sogar zum Nachdenken an.
Matt stellt sich zwar als Lead-Sänger heraus, doch auch die anderen übernehmen dann und wann die Lead-Stimme. Auch mit ihren Instrumenten zaubern sie fesselnde Solos auf die Bühne.
Die Freude an der Musik ist den Brüdern ins Gesicht geschrieben. Dem Publikum gefällt es ebenfalls prima, nach dem Konzert wollen alle ein Exemplar des Debut-Albums „Up in the Sky“. Die Songs dieses Albums und noch einige mehr gibt’s an den Konzerten zu hören. 77 Bombay Street spielt sich diesen Frühlung und Sommer fleissig durch die Schweiz – nicht verpassen!