Bastian Baker am Stars in Town, Schaffhausen

Das „Stars In Town“ habe Bastian Baker zwar eingeladen, aber die Party müssen wir schon selber mit ihm feiern. Das muss der Ansager natürlich keinem zwei Mal sagen. Und Bastian lässt sich bereits vor den ersten Tropfen versichern, dass auch wirklich dann alle beim crazy Regentanz mitmachen werden.

Vor drei Jahren war Bastian Baker schon mal am „Stars in Town“ und ist glücklich mit seiner Band wieder dabei zu sein. Bereits beim 3. Lied fallen die ersten Regentropfen. Während der Romande mit Bassist und Gitarrist wie verrückte Gummibälle über die riesige Bühne jagt, verwandeln sich die Zuschauer in „grosse, weisse Kondome“. Irgendwie ist Bastian heute besonders gut gelaunt und aufgedreht. Ist das der Jetlag? Oder einfach die grosse Freude wieder in der Heimat zu spielen? Dass ihm der Auftritt an einer der schönsten Schweizer Festival-Locations Spass macht, ist auf jeden Fall gut ersichtlich. Und schnell ist er sogar mitten in der Menschenmenge, um hautnah mitzufeiern.

Im Ausland surft der 24-jährige auf einer Erfolgswelle und ist auch dort seit Monaten ununterbrochen mit seinen beiden Alben unterwegs. Gerade erst aus Brasilien zurückgekehrt, geht’s am kommenden Wochenende nach Japan, um wenige Tage danach nach Europa, nach Belgien, zurückzukehren. Da sind Konzerte in der Schweiz momentan rar. Umso mehr geniessen seine Schweizer Fans ihn in Schaffhausen wieder zu sehen und seine wunderbaren Songs zu hören.

Er weiss genau, wie er die Festivalbesucher begeistern und mitreissen kann. Zusammen mit der Band nimmt er uns alle mit auf eine kleine Weltreise, erzählt etwa mit „Leaving Tomorrow“, „Kids Off The Streets“, „79 Clinton Street“ oder dem ganz neuen „Everything We Do“ von seinen ganzen Erlebnissen rund um den Globus. Bastian bekommt viel zu sehen, und auch wenn er nach eigenen Angaben etwas eine „Diva“ geworden sei, vergisst er nicht, wo er herkommt. Er ist sehr dankbar für das coole Publikum an diesem Abend und feiert zwischendurch auch speziell die VIPs. Er erinnert sich dabei an seine Anfangszeiten mit seinem ersten Hit „Lucky“ zurück, als er eben noch keine solchen VIPs an den Konzerten hatte.

„Wir sind alle nass, wir sind alle nass. Das ist kein Problem, das ist kein Problem“ – spontan wird „I’d sing for you“ zur Regenhymne. Und dass bei „Dirty Thirty“ plötzlich die Technik versagt und die Festivalgäste ihn nicht mehr hören, ist ärgerlich, bringt ihn aber nicht so schnell aus der Ruhe. Schliesslich sind die Fans textsicher und übernehmen seinen Part ganz einfach, bis die Crew die Monitore gedreht hat und auch er wieder hörbar ist. Dass dann auch noch die Gitarre den Geist aufgibt, ist eher nebensächlich. Die Party inklusive Regentanz ist in vollem Gange.

Zum Abschluss wird’s etwas ruhiger. Allein mit Gitarre kehrt Bastian nochmals auf die Bühne zurück, um sich mit Covers von Leonard Cohan‘s „Hallelujah“ und Don McLean’s „ American Pie“ ausgiebig zu verabschieden. Na, dann auf bald wieder zurück in der Heimat, Herr Weltenbummler!

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