Openair Wolfhalden 2008

Wolfhalden, das Dorf oberhalb vom Bodensee mit 1707 Einwohnerinnen und Einwohner – etwa genau etwa so viele finden auf dem Gelände vom entsprechenden Openair platz. Ich habe das Openair vor drei Jahren entdeckt und irgendwie hat es – trotz dem hohen Alkoholkonsum und den vielen Grasvernichtern – doch Charme. Und nun fahren wir also wiedermal tief in den Osten – Richtung schwarze Wolken.

Angekommen locken uns Stan or Itchy mit unverkennbarem Ska Pop vor die Bühne. Die 6 Männer und eine Frau sind für die Augen, wie auch die Ohren ein wahrer Genuss – ich bin überzeugt, für diese übereinstimmende Choreo haben sie stundenlang geübt. Auch wenn es ironisch klingt, mir hat das Konzert gefallen und die Vorfreude auf den Sommer wurde geweckt.

Als nächstes stehen die Hip Hopper schwarz uf wiss auf der Bühne – die sehr zahlreich vertretende Jugend versammelt sich am Bühnenrand, geniesst das Konzert und lässt sich vom Regen nicht ablenken. Uns knurrt der Magen – wir landen am „Käs Schnitta“ Stand.

Heimatliche Gefühle weckt Lockstoff, zu Beginn reagiert das Publikum sehr zurückhaltend. Bis Al (Bassist) in das Publikum schreit und dieses zurückschreit, von da an ist das Eis gebrochen. Wir geniessen die nächsten 60 Minuten tanzend, singend und politisch. Politisch? Der Frauenanteil vor der Bühne ist relativ hoch und dementsprechend sind die Frauenstimmen sehr gut hörbar – was bei einem Kanton in dem das Frauenstimmrecht noch nicht lange vorhanden ist, doch erstaunt *g*.

Eigentlich um 20.30 Uhr, aber schlussendlich etwa 40 Minuten später stehen Bligg und die Streichmusig Alder vor uns. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass der grösste Teil vom Publikum nur auf diesen Moment gewartet hat – dementsprechend dicht gedrängt stehen die Leute vor der Bühne. Bligg – ein Musiker über den ich persönlich, ich gebe es zu, nicht viel weiss. Während dem Konzert wird er mir immer sympathischer und ich bin mir sicher, den werde ich mir nochmals anhören gehen. Dann aber lieber an einem Ort, wo die Texte besser verständlich und die Luft weniger nach Cannabis duftet…

Langsam werden die Füsse müde und die Beine schwer, also gönnen wir uns einen weckenden Kaffee, schliesslich wollen wir für Dada ante Portas Energie haben. Natürlich platzieren wir uns schon während dem Soundcheck möglichst nahe am Bühnenrand. Während dem mystischen Intro spazieren Luc le Bo, Lukas, Pee, Geza und Ramsy auf die Bühne. Sofort legen sie los und wie… Klar, es ist nicht so „intim“ wie in einem Club, aber auch hier am Openair springt der berühmte Funke zwischen Band und Publikum sofort. Die stark alkoholisierten Besucher und Besucherinnen verziehen sich – dies ist kein pogendes, brüllendes Setting – sondern ein Rockkonzert mit Stil. Dada spielen sich fleissig durch ihre fünf Alben, „schäkern“ miteinander und lassen sich bei Pannen nicht aus der Ruhe bringen. Uns macht es Spass und die Tatsache, dass wir in der Nacht wohl nur wenig Schlaf bekommen, verdrängen wir spätestens bei „dance beside the moon“ …

Openair Wolfhalden, es hat Spass gemacht bei euch – wir kommen gerne wiedermal!

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