Bligg im Kofmehl in Solothurn

Bligg hat es mir mit seiner neuen CD “0816” ziemlich angetan; Ich trällere seit Wochen ständig „Rosalie“ vor mich hin… Ich erfuhr, dass er bis anhin nur 3 Konzerte fürs neue Album geplant hat; für mich war klar, an eins wollte ich gehen. Da ich weiss, dass äschti für die meisten Konzerte von Schweizer Musikern zu begeistern ist, fragte ich sie, ob sie mich begleiten würde.

äschti meinte, dass es schon langsam an der Zeit wäre, Bligg bei swissmusicdiary.ch aufzunehmen… Sie organisierte die Tickets unter der Bedingung, dass ich den Konzertbericht schreibe. Was man für Bligg nicht alles macht… Gestern Freitag war es also soweit. Nach langem hin- und herfahren in Solothurn fanden wir das Kofmehl und waren gerade rechtzeitig zu Konzertbeginn da. Das Konzert war ausverkauft, die Menge konnte es nicht erwarten, dass Bligg mit Band endlich auf die Bühne kam.

Sie liessen sich nicht länger auf die Folter spannen; das Publikum empfing die Band dafür mit ohrenbetäubendem Applaus. Von Beginn weg hatten die traditionellen Musikinstrumente wie das Hackbrett und das Akkordeon einen grossen Stellenwert in der Show. Es war beeindruckend zu sehen, wie 16. – jährige Teenies zu Musikstücken wie „Birra, birra wegga, Käs und Brot“ mit den Händen wippten. Musikintrumente, sie sonst völlig verpönt sind, finden in der Musik von Bligg völlige Akzeptanz. 
Bligg hatte die Menge von der ersten Sekunde weg völlig im Griff und macht viel dafür, dass dies bis zum Ende des Konzerts so blieb. Er trieb die Zuschauer immer wieder an, Lärm zu machen, die Hände zu zeigen, mitzusingen… Da beim Lied „Das dörfsch nöd“ sein Gesangspartner Göla nicht anwesend sein konnte, spannte er das Publikum ein, dessen Part zu übernehmen. Bligg und seine Band sprühten am ersten „0816“ Konzert vor Energie und es war ihnen sichtlich anzusehen, dass es ihnen riesig Spass machte, hier im Kofmehl für ihre Fans zu spielen. 
Immer wieder verteilte Bligg neue und ältere Albums an die Menge; und bei „Rosalie“ sogar Unmengen von roten Rosen. Ja, Bligg ist ein Charmeur und spielt diese Karte auch voll aus…
 
Als ich mir vor dem Konzert Gedanken darüber machte, wie wohl das Publikum aussehen wird, hatte ich folgendes Bild im Kopf: äschti und ich umringt von unzähligen Teenies. Ich war erstaunt, dass doch einige Frauen und Männer im Alter von ca. 30 – 40 Jahren im Kofmehl zu entdecken waren.

Ich denke, dass die „0816“ CD mit der Vermischung von HIP HOP und traditioneller Schweizer Volksmusik viel dazu beiträgt, dass die Bligg Musik auch von anderen Generationen gehört wird. Und auf der anderen Seite fördert die Vermischung dieser zwei Stilrichtungen auch, dass die jüngere Generation Zugang findet zur Schweizer Musik.

Ich fand es ein sehr gelungenes Konzert und bin froh hingegangen zu sein. Sollte sich wieder einmal die Gelegenheit bieten, Bligg live zu sehen, werde ich sie auf jeden Fall nutzen!

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