Bligg im Salzhaus in Brugg

Das Salzhaus ist randvoll. Von fern hören wir „Volksmusigg“, es blitzt und Bligg steht da. Die Teenager schreien und die Hände sind sofort in der Luft. Die Partystimmung auf der Bühne schwappt schon beim ersten Takt auf das Publikum über. Die Leute gehen mit, auch in den hinteren Reihen bei den in grosser Zahl anwesenden Mamis und Papis wird mitgemacht.

Bligg‘s Musik vereint nicht nur verschiedene Stilrichtungen, sondern auch Generationen. Akkordeon, Hackbrett, E-Gitarre und DJ-Pult auf einer Bühne. Dazu ein Rapper, der seine Zeilen direkt aus dem Leben schneidet. Diese Idee umzusetzen war mutig, aber die Vereinigung der Stile scheint absolut akzeptiert und sogar gefordert zu sein. Fantastisch. Ich bin begeistert. Nicolas Senn, welcher heute seinen 20. Geburtstag feiert, spielt das schöne Hackbrettintro zu „Nur en Söldner“. Immer wieder entdecke ich ansprechende Textpassagen wie „Freiheit isch s Schönste, will mer d’Freiheit nöd chaufe chan“. Bei „Das dörfsch nöd“ greift Gitarrist Zlatko Slädu Perica kräftig in die Saiten. Ausserdem verwettet Bligg eine Menge Geld, weil die rechte Saalseite einfach lauter war. Dieser Abend hat sich für den Bassisten gleich noch mehr gelohnt.

Die Lebensgeschichte von Bligg wird in „Mini Story“ ausführlich erzählt. Dieser Song ist eines meiner Bligg-Lieblingslieder, denn „S Lebe esch en Movie, de Regisseur devo bin ich“. Weiter geht es mit dem Battle von Stromgitarre und Hackbrett. Wer wohl die Läufe von Zirkus Renz schneller spielen kann? Nach dieser Anstrengung gönnen wir uns „10 chlini Appenzeller“. Es wird ruhig im Salzhaus. Slädu packt die akkustische Gitarre aus. Bligg setzt sich auf den Barhocker. Er erinnert sich zurück an eine vergangene Liebe. Das Volk schwenkt Feuerzeuge und andere Lichtquellen. „Signal“ ist Bligg’s neue Single. „Musigg i dä Schwiiz“ entführt uns durch die ganze Schweizer Musikszene, was uns natürlich besonders freut. „D Schwiiz ohni Musigg isch es leers Sektion Kuchikäschtli…Ich chönnt nöd ohni sie“, wie wahr. Die gefühlvolle Akkordeonbegleitung untermalt „Secondos“ perfekt. Der Immigrantensong erinnert daran, was ausländische Arbeiter für dieses Land machen und was es für deren Familie bedeutet. Immer wieder hat Bligg CDs und T-Shirts zu verschenken. Trotz grosser Hitze im Saal haben noch einige kalt und schreien danach. Auch bei „Rosalie“ kommt etwas von der Bühne geflogen. Diesmal sind es rote Rosen. Das Konzert naht dem Ende. Nach „Ciao Bella“ und dem nachdenklichen „1 Tag“ verschwindet die Band im Backstage. Doch sie wird mit tosendem Applaus nochmals hervorgeholt. Mit „Börn Baby“ heizen sie nochmals zünftig ein. Die Temperatur ist hoch. Auf der Bühne herrscht Hochsommer.

Die Shirts werden von den Körpern gerissen, die Sonnenbrille aufgesetzt und die Wasserschlacht beginnt. Zum „Rosalie“-Remix geniessen wir die abschliessende Gruppenchoreografie, welche uns zum Schmunzeln bringt. Bligg’s Show haben wir genossen. Toll, was wir einmal mehr erleben konnten.

Wir verlassen das Salzhaus schweissgebadet und gehen zufrieden in die Nacht hinaus. Die Bilder sind hier zu finden!

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