SwissMusicNight in Wohlen

Nach einem gemütlichen Abendessen machen wir uns auf den Weg nach Wohlen. So Nahe war ich schon lange nicht mehr an einem Konzert – knapp 10 Minuten Fahrzeit *g*. Angekommen im Casino sind wir ein bisschen irritiert, die erste Band soll in Kürze auf der Bühne stehen, doch der Saal ist fast leer. Die Saalbeleuchtung ist irgendwie auch nicht so das Wahre – hier soll ein Rockkonzert stattfinden? Anyway, ein paar Leute begrüssen, die Bar bestürmen und mal gucken was passiert…

PSS – eine Coverband aus der Region starten den Abend.
Danach steht George auf der Bühne – eigentlich eine komplette Band aus dem Seeland – heute unplugged zu Zweit. Zu Beginn macht George einen sehr unsicheren Eindruck, vielleicht liegt dies am ungewohnten Setting oder dem nicht vollen Saal. Schnell übernimmt aber das Publikum klatschend den Schlagzeug Part und sing bei der George Hymne „hie bin i deheim“ genussvoll mit. Nach sechs Liedern ist leider Schluss und so bleibt mir nichts anderes übrig, als weiter zu hoffen, dass George und Band mal komplett in den Aargau kommen.

Und dann kommt er- Trauffer – mein musikalischer Liebling, sofort wird es lauter und das Casino beginnt zu rocken. Schnell verrät uns der quirlige Marc, dass er Aargauer Wurzeln hat, seine Grossmutter kommt aus Bünzen – ist er somit ein Bünzli? *g* Sie singen sich durch das aktuelle Album „Pallanza“ lassen aber auch altes Bekanntes – aus der Airbäg Zeit – nicht weg „meh chan i nüme gäh“ oder „chartehuus“ sowie „weschtschwiiz“ ergänzen das Set wunderbar. Ja der Marc, er ist musikalisch erwachsen worden, hat sich tolle Leute an Land gezogen und erobert die Musik Schweiz erneut. Seine Musiker Philipe Burrell (Gitarre), René Rothacher (Gitarre), Patrik Zosso (Schlagzeug), Kaspar von Grüningen (Bass) legen den instrumentalen Teppich zu den Texten; „s’isch wie’s isch“ handelt von einer verflossenen Liebe. „maa ufem mond“ erinnert an die Träume welche den Alltag ertragbar machen. „tröim süess“ tönt das (manchmal) komplizierte Verhalten der Frauen an. Doch zum Glück hat der Marc hat auch seine unbeschwerte, spontane Art behalten. Mal singt er vor der Bühne, mal oben auf der Galerie und natürlich muss auch ein Stage Dive sein.
Knapp 20 Leute (mehrheitlich Frauen) fangen ihn gerne auf und werden somit auch ein bisschen zu Rampensauen… Oder wie Judith Wernli bei der Ansage meinte: „en durchgeknallte Berner Oberländer wo mer eifach gern muess ha“ – wir sehen uns hoffentlich bald wieder im Aargau, dann mit einer Rüeblitorte.

Nun steht Nita vor uns – die eigentliche Gastgeberin vom Abend – sie feiert in diesen Tagen ihr 10 jähriges Bühnenjubiläum. Mit „i’ll be your sunshine“ beginnt das Konzert sehr viel versprechend aber irgendwie kommt Nita bei mir nicht an, sie macht auf mich einen sehr unsicheren Eindruck und kann mich leider nicht packen. Im Verlauf vom Konzert gelange ich zur These, dass es an der Band liegt, ich habe den Eindruck, dass sie gegen deren Beitrag ankämpfen muss und ihre Stimme damit überfordert ist. Mir gefällt die „little Nita“ da singt sie zusammen mit ihrem Pianisten Didier Goethals und bezirzt uns mit ihrer – eigentlich – sehr schön klingenden, klaren Stimme.
Hammer finde ich den Auftritt von Eric St. Michaels und seiner Frau, sie sind Freunde von Nita und beehren uns daher mit zwei Songs. Als Abschluss von diesem doch eher kuriosen, aber irgendwie doch guten Konzert kommt Marc von Trauffer nochmals auf die Bühne. Nita und er singen „hemmigslos liebe“ natürlich geht dies nicht ohne Unterstützung vom Publikum – daher geniessen wir einen sehr unterhaltsamen Moment *g*.

Mir hat der Abend gefallen und ich hoffe, dass es bald heisst „2. Swiss Rock Night“ in Wohlen…

Konzertbericht teilen via:
Facebook
WhatsApp
E-Mail