Gmür im Südpol in Kriens

Neben der Stadt Luzern steht der Wächter Pilatus – in der Stadt wacht der Musiker Tobi Gmür darüber, dass der musikalische Groove stimmt. Mal als Radiomacher (3fach), mal mit Mothers Pride und jetzt einfach „nur“ mit Gmür.

Ich mag sie, die Clubs, wo sich das Volk reindrängelt. Die einen positionieren sich direkt vor der Bühne, die anderen bleiben erstmal zaghaft an der Bar stehen. Als das Konzert mit dem Satz „wieviel Nase chömid ächt a dis Grab“ beginnt, da wäre ich lieber an der Bar – da könnte ich mich festhalten. „Schlösseldienscht“ der letzte Song auf dem Album „Sincerely, T. Gmür“ erzählt vom abschliessen, und von den Zeiten welche vergehen.

Ich bin froh, dass wir Lisi kennenlernen. Es war damals im Skilager, da spielten die Hormone des 10 jährigen Tobi Gmür verrückt, Lisi gefiel ihm, im Telefongespräch versuchte er ihr näher zu kommen. Aus dem erhofften Date an der Bushaltestelle wurde leider nichts, dafür entstand nun „Gedold ha“. Die Liebe steuert unser Leben und schleudert uns manchmal ziemlich aus der Bahn. Und wenn man dann eben am Strassenrand liegt, dann braucht es diese Geduld, welche uns daran glauben lässt, dass die Liebe zurück kommt…

Gmür hadert aber nicht nur mit der Liebe, zwischendurch wird er auch richtig wütig. „s’Gälbe i dim Pool“ handelt von den Dränglern und denen auf der Überholspur. Mit dem Fazit, dass diese zwar die fette Uhr am Handgelenk tragen, dafür aber nichts von der Zeit haben.

„Buddelehof“ scheint eine Hymne an seine Stadt Luzern zu sein, beziehungsweise an das Luzern seiner Kindheit. An damals, als die Leute tagsüber noch auf der Strasse waren und nicht nur zum wohnen, beziehungsweise schlafen in die Stadt kommen.

Liebe – Wut – Glück – … Gmür gelingt es, die verschiedenen Emotionen in Geschichten zu verpacken. Da er dies im Luzerner Dialekt tut, steht er damit quasi auf der Stürmerposition. „Muess mer nüm viel bewiese, kenne Regle vo dem Spiel“ – Gmür ist nicht mehr die Tanzmusik von Mothers Pride, Gmür ist jetzt der Philosoph mit dem Weinglas und der Gelassenheit, welche wohl nach dem 40gsten Geburtstag reift.

Hört sie euch an die Geschichten, lasst euch inspirieren von seinem Gedankenspiel denkt daran, es könnte um Fussball oder um Frauen gehen. Und habt dabei den Felsen vom Pilatus vor Augen.

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