Gustav im Papiersaal in Zürich

Un Deux Quatre… und los geht es, wir tauchen ab in die musikalische Welt von Gustav & les fréres M. Die Finanzkrise, die anstehenden Bundesratswahlen, der Stress beim Job – all dies verschwindet aus meinem Kopf und macht der Musik von Gustav Platz. Der Papiersaal ist heute gut gefüllt und sehr gut gelaunt. Vorne sind mehrheitlich Frauen – hinten eher Männer anzutreffen…

Wobei, der schönste steht auf der Bühne, beziehungsweise er lehnt am Schlagzeug.
Gustav und Gölä… irgendwie unvorstellbar, aber doch haben sie Verbindungen. Der eine steht heute im Hallenstadion, der andere im Papiersaal. Der eine sollte mal auf dem Bundesplatz spielen und musste aus gesundheitlichen Gründen dem anderen Platz machen. Ich für meinen Teil musste mir keine Sekunde überlegen, welchem von beiden ich heute Abend mein musikalisches Herz lehne. Die charmante Bühnenwildsau – auch Gustav genannt – singt von Erdbeerschnitten, nackten Frauen, vom anders sein, vom eigenen Weg, vom Zitronenduft, von Erdnüssen… mal auf Französisch, mal auf Deutsch. Dazwischen schweift er immer wieder in irgendwelche Geschichten ab, erzählt von der Francine Jordi, vom Beni National und überhaupt vom Auftritt bei den so genannten grössten Schweizer Hits…

Ich bewundere Gustav besonders für sein Miteinander. Ohne seine les fréres M wäre die ganze Sache nur halb so intensiv. Die Herren überzeugen instrumental aber vor allem auch mit ihrer Mimik… Ja und dann wäre hier noch das Publikum, welches nicht nur konsumieren soll sondern zum mitmachen aufgefordert wird… Den Anfang muss Helene machen – am Vibraslam, Judith wird umarmt – riechen Zürcherinnen wirklich nach Zitrone? Ein Mann aus der ersten Reihe wird zum Paukenschläger, bevor er von Barbara am Schlagzeug abgelöst wird. Und verschiedene Frauen und Männer bekommen ein Rasseli in die Hand gedrückt…

Für das Finale – welches nach mehr als zwei Stunden stattfindet(!) werden alle auf die Bühne zitiert… Danke Gustav, danke Papiersaal für den wunderbaren Abend!

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