Die Band Junes aus St. Gallen war einer der Gründe, weshalb ich die Openairsaison schon im Mai eröffnen wollte. Das Wetter war ein weiterer. Strahlender Sonnenschein begrüsst uns im kleinen Bischofszell, am ältesten Openair der Schweiz (mit der wohl ältesten Homepage). Die Aufgabe der St. Galler Musiker wird es also nicht sein, aufzuheizen, sondern zu unterhalten…
Doch schon bei den ersten Liedern wird klar, ein grosser Teil des Publikums ist nicht wegen der Musik da. Schade, denn die Stimme von Junes-Sänger Daniel Hauser füllt die Wiese und scheint bis zum Himmel zu reichen. Diese Klarheit in den meist melancholischen Tönen hätte ich live niemals erwartet.
Den ersten musikalischen Höhepunkt bietet der Song „If You Were Here“ vom Erstling „You Know“. Es scheint, als lege die Band einen Musikteppich und die zwei Frontmänner (selbst an Keyboard und Gitarre) lebten sich darauf aus. Die Leidenschaft, die in den Texten und Melodien steckt, kommt bei mir an, doch der Grossteil des Publikums scheint überfordert. Deshalb schliesst man am besten die Auge und geniesst die Klänge, sowie ab und zu ein Lied, das aus dem Radio bekannt ist. Dazu gehört die aktuelle Single „Crawling over me“, welche für mich durch den Einsatz der Violinistin und des Cellisten zum absoluten Highlight wird.
Es sollte nicht mehr aufhören. Doch leider ist die Musik von Junes nicht ideal für die Openairbühne. Dafür umso mehr, um am Morgen noch länger im Bett zu liegen, oder nach einem langen Arbeitstag auszuspannen und in einem kleinen Club zu geniessen. Denn ein Genuss sind die Klänge der Ostschweizer durchaus.