Lea Lu in der Konzepthalle 6 in Thun

An diesem Abend sind wir in „einer der schönsten Städte der Schweiz“, in Thun. Wenn man die bunte Wand im Eingangsbereich der Konzepthalle 6 anschaut, sieht man, Lea Lu ist nicht zum ersten Mal hier. Die bestuhlte Halle wird durch das sanfte Licht der auf der Bühne stehenden Lampions in harmonisches Violett und Türkis getaucht. Die Kerzen auf den paar Tischchen verleihen dem Raum eine ruhige und romantische Atmosphäre. Um 21 Uhr werden dann die Vorhänge der Durchgänge links und rechts zugezogen und es wird totenstill im Saal.

Lea betritt mit den drei Bandkollegen – Keyboarder Andreas, Drummer Roger und Gitarrist Marco – die Bühne und beginnt bereits mit den ersten funky Songs. Nachdem ihre ersten beiden Alben akustisch und sehr schlicht waren, hat die Elektronik den Sound des dritten Albums „2“ beeinflusst. Mit einem abwechslungsreichen Mix aus sanften, ruhigen Balladen und klangvollen Uptempo-Nummern führt sie uns während fast 2 Stunden durch ihre Welt – mal von der Band begleitet, dann nur zu zweit mit Gitarre oder alleine an der Loopstation. Immer in die diversen bunten Lampionlichter getaucht.

Fast etwas schüchtern erzählt sie uns vieles zu ihrem Leben und der Entstehung ihrer Lieder. In „Spain“ setzt sie sich mit ihren vier Nationalitäten und dem Heimatgefühl auseinander. Den Hörsturz, durch den sie ein halbes Jahr taub war, besingt sie im vividen „I want my colors back“. Mit dem etwas düsteren „J, M & T“ rächt sie sich an den Ex-Freundinnen des damaligen Freundes. Erst sitze ich noch brav wie alle anderen Zuschauer auf meinem Stuhl. So ab der Hälfte des Konzertes kann ich aber einfach nicht mehr ruhig bleiben und springe bei „Made for 2“ schliesslich auf. Es zuckt zu sehr in den Beinen. Gelächter erfüllt immer wieder die Konzepthalle. Es brauche manchmal einfach etwas Jux und deshalb entstand auch etwa der „Tucataca Song“. Das Thuner Publikum lässt sich dann auch immer mal wieder zum Mitsingen verleiten. Mal sind Lea’s Lieder gewohnt sanft und leise wie „Crocodile“, während dem man sogar das Kameraklicken der Fotografen genau wahrnimmt. Dann wiederum sind viele rhythmische und verspielte Titel wie „Toi et moi“ im Set. Beim Tanzwettbewerb zu „Apple“ gibt’s ihr neues Album zu gewinnen und was der Name „Thun“ überhaupt bedeutet, finden wir dank Hilfe von Google und Wikipedia auch heraus.

Mit dem von einer Ukulele begleiteten „Hawaii“ sowie „Stay with me“ als Zugaben verabschieden sich Lea und die Band. Sie entlassen uns aus dem schönen, stimmigen Abend. Und falls sich die Polizei dann über unser zu lautes Weitersingen in der Stadt beschweren sollte, können wir diese ja einfach zu ihr schicken. 😉

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