Pablopolar in der Mühle Hunziken in Rubigen

Wenn ich so vor dem PC sitze und mich an den gestrigen Abend zurück erinnere, dann umgibt wieder diese Wärme mein Herz und der Ohrwurm steckt noch tief im Gehörgang. Hätten Mikey Mouse, die Simpsons, Elvis, und wer sonst noch so in der Mühle Hunziken rumsteht, gekonnt,  wären sie sicherlich von ihren Sockeln gesprungen und hätten mitgetanzt….

Die eigenwillige Location auf den drei Etagen wurde zum Abschluss der „Sleepwalker“-Tour während rund 1,5 Stunden in ein Traumland der Extraklasse verwandelt und Pablopolar präsentierten nicht nur eine gemischte Setlist mit alten, aktuellen und ganz neuen Songs sondern auch passend zum Album ihr „Sleepwalker Movie Project“.

In gedämpften, warmen Licht erklang das Trompeten-Intro, welches zum ersten Lied „Home“ überging. Die einzelnen, auf der Bühne verteilten Glühbirnen untermalten, die harmonische, wärmende Stimmung während des Konzertes. Das Licht tanzte in allen Farben zur Musik. Grosse Flachbildschirm-TVs wiedergaben im Hintergrund die einzelnen, zu den Liedern gehörenden Videos des Movie-Projektes. Eine Show, die zum Abschalten und Träumen einlud.

Zu siebt standen sie an dem Abend auf der Bühne – die Band mit den Gastmusikern – und gaben zum Tourabschluss ihre Indie-Pop/Rock Songs nochmals zum Besten. Immer mehr Leute polterten die Holztreppen vom oberen Stock runter und drängten sich vor die Bühne um das Spektakel hautnah mitzuerleben. Nach dem ersten Lied meinte die Band erleichtert, wie positiv überrascht sie selber seinen, dass das zeitgleiche Abspielen des ersten Videos bereits tadellos geklappt habe. Selbstverständlich streikte kurz darauf einer der TVs.

Nach kurzem Instandstellungsversuch ging es denoch unbeirrt weiter auf der Setliste:  Das nicht ganz jugendfreie „Arlene“, zumindest was das Video betrifft, „Empty „House“, das kinoreife „Mountain of Snow“, „Any Minute now“, „A Thousand Years“, oder das ganz neue „Guiding Light“. Erst ruhig, dann wieder mehr Uptempo und rockiger. Lieder, mit tiefgründigen, epischen Melodien sowie süssen, rhythmisch untermalenen Klängen verzauberten einmal mehr und machten sich mit aller Macht in der Mühle breit.  Die sanfte, beruhigende Stimme von Sänger Manuel und die Backgroundgesänge brachten die perfekte Harmonie mit sich. Zwischenrufe und vereinzelte Kommentare aus dem Publikum sorgten immer wieder für Lacher. Der Ernst und die Dramatik kehrten aber bei Liedern wie „Black Marlin“, im Duett mit Cachét-Sängerin Angie, wieder zurück.

Sah man sich in der Location während des Konzertes um, entdeckte man mal gebannte Gesichter, strahlende Augen oder Beine, die sich zu Melodien und Rhythmen wie bei „Part of Everything“ nicht länger stillhalten konnten. Bei „Peter Pan“ wäre man am liebsten mit einem Satz gleich selber abgehoben. Wurde es zum Abschluss mit „Long Distance Call“ etwas andächtiger, wurde darauf nochmals getanzt und gerockt, bevor sich die Band endgültig verabschiedete.

Ja und da erwachten die ganzen „Sleepwalker“ – Schlafwandler – wieder aus ihren Träumen und kehrten überwältigt in die Realität zurück. Das Konzert war viel zu schnell zu Ende. Ein geniales Lokal, mit super Stimmung, eine tolle Setlist und eine unglaubliche Band. Alles hat wunderbar gepasst und verlangt schnellstmöglich nach mehr.

 

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