Patent Ochsner am Summerstage in Basel

Auf und vor der Bühne wird es langsam voller. Zwei Podeste, eines mit Schlagzeug und Bassverstärker, eines mit verschiedenen Blas- und Streichinstrumenten stehen bereit. Bei Patent Ochsner steht wie gewohnt ein halbes Orchester auf der Bühne.

Die Ochsner-Songs sind Kult, das Publikum singt lauthals mit. Während neben dem Festivalgelände ein Zeppelin landet, spicken wir vom Bälpmoos weg, gehen von ganz schlecht zu schlecht, von schlecht zu besser, von besser zu gut, von gut zu sehr gut und dann den gleichen Weg wieder zurück. Wir geniessen die drei Tage, an denen man nicht so gut schlitteln kann und denen man Sommer sagt, wir grillieren mit einem Halbschuh, der auf’s Ganze geht und anbändelt. Dann geht es hinaus auf die musikalische Hochsee zum Fischen. Mitten im „Fischer“ stimmt Büne Huber die bekannten Zeilen „Don’t believe me just watch“ an. Das Publikum kann sich nicht mehr halten und auch die Band gibt Vollgas, allen voran Bassistin Monic Mathys.

„Schau, da ist ja eine Frau auf der Bühne“ sagte eine Zuschauerin hinter mir schon während des Soundchecks ganz erstaunt. Es sind sogar zwei. Und sechs Männer, acht Musiker gehören zur aktuellen Besetzung von Patent Ochsner. Und wie viele verschiedene Instrumente das Set begleiten, konnte ich gar nicht zählen. Im Blitzlicht glänzen Posaunen, Trompeten, Saxophone, eine Bratsche, ein Schlagzeug, Tasteninstrumente, ein Akkordeon, verschiedene Gitarren (eine davon links herum gestimmt für Büne als Linkshänder) und ein Bass. Und als würde das nicht schon reichen, werden die Instrumente munter herumgereicht. Pianist Christian Brantschen nimmt das Akkordeon hervor, Trompeter Daniel Woodtli setzt sich unterdessen ans Piano, Büne später auch noch an die Tasten.

Vor Büne ist weder ein Instrument sicher noch sonst etwas oder jemand. Daniel Vasella bekommt sein Fett weg und auch vor den Seven Sinking (oder eben Thinking) Steps macht der Sänger nicht halt. Als wir nach der W. Nuss vo Bümpliz und Scharlachrot schon fast auf den Zug rennen, kommt die Band für eine dritte Zugabe auf die Bühne. Klar, der Gummiboum hat gefehlt. Und Bünes Erklärung dazu, wer keine Autobahn sein könne, solle ein Wanderweg sein. Wer kein Hochhaus sein könne, sei halt ein Zelt. Und wer nicht Basel sei, sei Bern – aber just be yourself!

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