Sandee in der Mühle Hunziken in Rubigen

Sandee ist zurück. Acht Jahre nach ihrem letzten Album veröffentlichte die Berner Oberländerin ihr 6. Album «Zrügg zu mir», das direkt auf Platz 2 der Hitparade einstieg.  Die mehrfach ausverkaufte Mühle Hunziken zeigt, ihre Fans haben gewartet und sind sofort zurückgekehrt. 

Pünktlich um 20 Uhr hiess es, man solle den Abend gemütlich nehmen, die Band mache das auch. Das Publikum war zumindest in der ersten Hälfte gar sehr im Sonntagsmodus. Aber nicht so Powerfrau Sandee, die ein energisches, mehr als zweistündiges Konzert lieferte. 

Gut, um die Pause nach der Halbzeit war sie wohl doch irgendwie froh, auch wenn das manche Zuschauer anders sahen. Wenn sie im Publikum stünde, bräuchte sie ja keine Pause. 

Daran, dass niemand mehr das Rössli in Wimmis kenne, merke sie aber, sie werde alt. So zwei Konzertabende nacheinander seien schon recht anstrengend, was  sie aber nicht davon abhielt, die Bühne richtig zu rocken.

«Ei Fuess vore andere» stellte Sandee in den letzten Jahren, während sie durch viele Höhen und Tiefen ging. Diese hielt sie nun in diesem reiferen, selbstbewussteren, aber auch ernsteren Album fest.  Ein tolles Rock/Pop Album mit vielen Folk und Country Einflüssen. 

Mit vielen neuen, aber auch genauso vielen älteren Songs nahm Sandee uns mit auf eine kleine Reise. Die ging nicht nur etwa mit «Schwärelos» runter in die Toscana oder über den Atlantik nach «Mexico». Sie ging ebenso zurück in der Zeit,zurück in die «90er Jahre». 

Zurück in die Zeit, in der sie als Teenie im besagten Rössli Wimmis teils 4 Tage lang Parties gefeiert habe. In die Zeit, in der sie ihre Lieblingsband anhimmelte und ihnen nachreiste. Diese Band war Polo Hofer’s Schmätterband, mit der sie nun stolz die Bühne teilt. Auch sonst teilte sie viele Erlebnisse und Erinnerungen mit ihrem Publikum.

Neben dem wunderschönen Duet mit Gast Urs Frei zu «Nümm elei» verzauberte sie etwa mit «Wyter» oder «Wind».  «Es isch so liecht», das durch ihren Sohn eine neue Bedeutung bekam,  mochte sie früher nicht so und hatte es nie live gespielt. Zu «Marzili» feierte sie unsere Bundesstadt, rockte zu den Soli von Gitarristin Antonia und groovte zu den Klängen von Bassist Mauro.

Sandee, mit ihrer sympathischen Art, viel Humor und Bodenständigkeit, bewies, dass sie absolut keine «Diva» ist. Sie mache Musik definitiv weder fürs TV noch die Schweizer Illustriere, sondern für  wunderbare Abende wie diejenigen in der Mühli. Ja, nicht nur ich freue mich auf hoffentlich viele weitere solcher Abende.

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