Span am Thunfest

Als Bassist Christoph und Gitarrist „Schöre“ 1975 mit den damaligen Gründungsmitgliedern unter dem Namen „Span“ anfingen zu touren, war der jetzige Drummer Matt noch nicht einmal geboren. Er sehe damit nicht nur am besten aus sondern ziehe auch den Altersdurchschnitt innerhalb der Gruppe um mindestens 8 Jahre runter. Nichts desto trotz feiert an diesem Donnerstagabend  in Mitten der Thuner Altstadt somit nicht nur die Stadt den Beginn ihres 4-tägigen Festes, sondern die Mundartrocker vor allem auch ihr Jubiläum auf der 40-Jahre-Tour.

Normalerweise regne es ja, wenn die Band in Thun spiele, aber das einzige Nass, das es an dem warmen Abend gibt, sind höchstens die Getränke und der Schweiss. Perfekt also, um den Thunern die Songs des aktuellen Albums „Rock’n’Roll Härz“ näher zu bringen und gemeinsam in Erinnerungen aus 40 Jahre Bandgeschichte zu schwelgen. Man könne sich ruhig ab und zu mal einen Drink holen, denn sie würden am heutigen Abend länger spielen als sonst.

Es wird ein schöner und interessanter, für mich sehr informativer Abend. Auch wenn ich die Band das eine oder andere Mal live gesehen habe, wusste ich bis anhin nicht viel über sie. Der Rathausplatz ist gut mit Jung und Alt gefüllt; Menschen. die gekommen sind, um während zwei Stunden den „Bärner Rock“ des Quartetts Christoph Kohli, Georgs „Schöre“ Müller, Stefan W. Müller und Matthias Nydegger zu zelebrieren. Okay, so richtig rocken tut das Publikum zwar nur ab und zu heute scheint es vor allem zuzuhören. Neben Reggea beeinflussten Sommerliedern und üppigen, aus Japan kommenden 80er-Pop-Synthies untermalten Stücken, gibt’s viele Geschichten und Erinnerungen über die Anfangszeiten, Meilensteine und aktuellen Geschehnisse der Berner. Abwechslungsreich geht’s mit Titel wie „Himmumaler“, „Säg doch“, „1000 Bärge“, “Am Meer i de Ferie“ oder dem „Schnuggi Boogi“ durchs Programm.

Die Band habe schon öfters in Thun und am Thunfest gespielt. Die Stadt sei für sie eine Heimat, in der sie viele nette Bekannte kennenlernten, zu welchen auch die Sängerin Sandra Moser aka Sandee gehört. Als Special Guest bringt sie für zwei Lieder zusätzlich richtig viel Power auf den Platz. Spezielle Gäste sind dann auch die zwei Österreicherinnen puttygen , die plötzlich uneingeladen auf der Bühne erscheinen und mit der Band singen wollen. Da sehe man, wie zugänglich die Band sei, lacht der Gitarrist. Einfach mal kurz auf die Bühne springen, wenn man mit ihnen reden wolle. Nach einer längeren Diskussion wird aus dem gewünschten Duett allerdings dann doch nichts.

Auf  den  „Louenesee“ lässt die Truppe lange warten, aber da ist das Publikum zur späten Stunde doch plötzlich wieder hell wach und nicht nur die älteren Generationen singen jedes einzelne Wort des Ohrwurms mit. Auch nach so vielen Jahren im Musikbusiness hat die Band noch ganz viel „Rock n Roll“ im Herzen und verfügt über enorm viel Energie. Das Konzert scheint gar kein Ende nehmen zu wollen. Erst nach etlichen weitern Liedern und einer extra Runde Zugaben entlassen sie ihr Publikum kurz vor Mitternacht stimmungsvoll in die Nacht.

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