Tilia im Café Marta in Bern

Die Kerzen auf den Tischen brennen, das Licht ist gedimmt. Tilia kommt alleine auf die Bühne.

Die Sängerin nimmt ihre Gitarre, unterlegt ihre Stimme in den ersten zwei Songs alleine. Erst dann kommt Bassist Pascal Münger dazu. Beim vierten Song schliesslich auch der heute Abend Letzte im Bunde, Gitarrist Leo Niessner. Der Lead-Gitarrist sei krank, erklärt Tilia. Der Musik merkt man keinesfalls an, dass etwas fehlt.

Das Lokal ist gut gefüllt, auf der Treppe sitzen die Zuhörer eng nebeneinander, einige stehen vor der Bühne. Trotzdem bleibt es während des ganzen Konzertes fast still. Ich traue mich nicht einmal, Rivella in mein Glas einzuschenken – man könnte das Plätschern hören. Tilia gefällt das: „Schön, dass ihr so gut zuhört und es so ruhig ist“, sagt die Sängerin. Wie auf Kommando klingelt in dem Moment ein Handy. Dann ist es wieder ruhig.

Die Stille erlaubt es Gitarrist Leo Niessner, die Sängerin auch ohne eigenes Mikrophon stimmlich zu begleiten. Tilias Stimme berührt. Oft tief und geheimnisvoll, dann wieder hoch. „Sehnsüchtig, nachdenklich und verträumt“ klinge das zwei Monate alte Debutalbum, heisst es auf Tilias Webseite. Und diese Beschreibung ist sehr treffend. Für das Konzert müsste man „vielfältig“ ergänzen: Von der Single „Head over Heals“ über ein Lady-Gaga-Cover bis zum Aargauerdeutschen „Abschlusslied“ hat vieles Platz. Und die Tilia-CD hat jetzt definitiv einen festen Platz in meiner CD-Sammlung!

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