We Invented Paris in der Kufa Lyss

Mit dem „Rocket Spaceship Thing“ abgehoben und jetzt irgendwo im Konzerthimmel schwebend – wer solche Konzerte spielt, darf durchaus von sich behaupten, sie hätten Paris erfunden.

Leidenschaftlich, energisch und mit fein arrangierten und eingängigen, dennoch anspruchsvollen Feelgood-Lieder führten We Invented Paris das Publikum mit ihren Geschichten und Erzählungen um die Welt bis hoch durch die Stratosphäre hindurch.

We Invented Paris ist eine Gruppe aus Musikern, Designern und kreativen Köpfen rund um den Liestaler Flavian Graber, die mich mit ihrem Indie-Folk-Pop letzten Sommer am Gurtenfestival begeistert hat. Und nun, klein und intim im Kufa Klub in Lyss, war ich nicht weniger verzaubert. Mit ihren folkigen Balladen, grossen Melodien und tanzbaren Partysongs geleiteten sie einen durch ihre zwei Alben und erzählten von Mut, Träume und Verwirklichung, Liebe sowie unserer Umwelt und Gesellschaft.  Mit „A view that almost kills“ über Nordirlands Hügel, rauf nach Schweden oder über den „Mont Blac“ runter nach Italien mit dem Pferd über die Wiesen.

Zu Beginn war da noch dieser „Sicherheitsgraben“ zwischen Bühne und des noch verhaltenen Publikums. Den wussten die vier Musiker aber mit viel Gefühl, ihrer ganzen Energie, etwas Schalk und Humor sehr bald zu schliessen. Mit jedem Lied zogen sie die Leute etwas näher zu sich heran.  Gänsehautgefühl durch die ganze Show und als Flavian sich einen Stuhl schnappte, sich mit dem indischen Harmonium mitten ins Publikum setzte, wurde es magisch. Da waren alle auf dem Boden sitzend um ihn herum versammelt und lauschten gebannt zu „Requiem“. Zwischendurch regnete es lila Ballone vom Balkon runter, welche während „Zeppelins“ mehr oder weniger erfolgreich in der Luft gehalten wurden. Bei „More“ sprang der Sänger von der Bühne, um mit dem Publikum ausgelassen zu tanzen.

Die ganzen Inputs, so viel Kreativität und Einfallsreichtum machten aus dem Konzert ein echtes Erlebnis. Da würde man am liebsten sofort zu „Auguste Piccard“ in den Ballon steigen oder mit den „Polar Bears“ tanzen.

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